Nachdenken, Versunkenheit und Müßiggang im Zeitalter der Ablenkung
Das E-Book "#Hashtag - #ich #poste #also #bin #ich“ fordert auf, sich wieder einmal ohne digitale Universen als Mensch zu fühlen, die digitale Übermacht hinter sich zu lassen und analog zu leben.

Die eigene Vorstellungskraft, die eigene Kreativität und die nächste große Idee eines jeden hängen davon ab. Platon schrieb: Was Platon schreibt ist tiefgreifend. Das Denken ist der Kern unseres Seins. Aber heute ist die Welt dem ernsthaften Denken feindlich gesinnt. Im Zeitalter der Informationsflut wird die Denktiefe immer weniger geschätzt.
Die häufigste Barriere für tiefes Denken sind Ablenkungen. Und Ablenkungen verdrängen einfach unseren Verstand mit minderwertigen Gedanken.
Das moderne Leben ist überreizt, technologiegetrieben und informationsreich. Informationen - auch gute Informationen - können zur Ablenkung werden, wenn man nicht darüber nachdenkt, sie bewertet oder analysiert. Anstatt sich Zeit zum Nachdenken zu nehmen, ist unser Leben voll von flachen Denkgewohnheiten und die wichtigste Tätigkeit ist der Abruf von Informationen, Emails und Social Media Nachrichten am Smartphone. Ohne Smartphone ist heute schon der Mensch in seiner Denkleistung beschränkt, da er nicht mehr Zugriff auf Google hat.
Martin Heidegger sprach davon, dass wir Menschen süchtig nach Ablenkung sind, Faulheit auch im Denken dominiert und Information den Menschen auch in die Isolation führen kann.
Die Menge an wertvollen Gedanken hat einen direkten Einfluss auf die Menge an wertvollen Handlungen, die Menschen für sich und andere tun. Aber die effektivsten, erfolgreichsten und innovativsten Menschen planen Zeit für tiefes Denken. Warren Buffett hat 80 Prozent seiner Karriere damit verbracht, darüber nachzudenken, was er tun kann, um erfolgreich zu sein.
Je tiefer die Gedanken sind, desto rigoroser ist Denken, und je mehr der Geist trainiert wird und herausgefordert wird, desto tiefer kann Verständnis für Probleme und Wünsche sein. Tiefe Gedanken machen Handeln sinnvoller, fokussierter und wertvoller. In der heutigen, ständig vernetzten Welt ist die Einsamkeit zu einer verlorenen Kunst geworden. Die Einsamkeit gibt Menschen Zeit, tief nachzudenken.
Vielleicht denken Sie einmal darüber nach, ob man die vielen digitalen Helfer nutzen sollte, auch Auszeiten, Nach-Denkzeiten und Müßiggang dort einzutragen und sich erinnern zu lassen, die auch zu tun.